- lind
- lind [lɪnt] <Adj.> (geh.):
(in Bezug auf Luft o. Ä.) angenehm mild:ein linder Abend; es wehte ein lindes Lüftchen.Syn.: ↑ lau, mild[e].
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lịnd 〈Adj.〉1. 〈geh.〉 mild, sanft weich2. 〈schweiz.〉 gar (gekocht)[<ahd. lindi „weich, zart, mild“, engl. lithe „biegsam“ <germ. *linþia- <idg. lento- „biegsam“; hierzu lindern, gelind, Linde, Lindwurm]* * *
lịnd <Adj.> [mhd. linde, ahd. lindi = weich, zart, mild; urspr. = biegsam]:1.a) (geh.) angenehm mild, nicht rau od. kalt:die Luft ist l.;b) (selten) sanft, zart:ein -er Wind.2. <indekl.; attr. nachgestellt od. präd.> lindgrün:ein schöner Stoff, l., mit apartem Muster.* * *
Lịnd,1) Hera, eigentlich Herlind Wạrtenberg, Schriftstellerin und TV-Moderatorin, * Bielefeld 2. 11. 1957; studierte Opern- und Konzertgesang in Köln; schreibt humorvolle Bestsellerromane um »Superfrauen« (»Das Superweib«, 1994, verfilmt; »Die Zauberfrau«, 1995, für TV verfilmt), die sich patent den Widrigkeiten des Alltags stellen und trotz Mann und Kind ihren Weg gehen.Weitere Werke: Romane: Ein Mann für jede Tonart (1989); Frau zu sein bedarf es wenig (1992); Das Weibernest (1997); Der gemietete Mann (1999); Mord an Bord (2000).Kinderbuch: Der Tag, an dem ich Papa war (1997).2) Jakov, eigentlich J. Lạndwirt, österreichischer Schriftsteller und Maler, * Wien 10. 2. 1927; stammt aus einer ostjüdischen Familie, die 1938 in die Niederlande floh; lebte zum Teil unter Decknamen in Deutschland; nach Kriegsende Aufenthalt in Israel; lebt seit 1954 in London, schreibt seit 1969 in englischer Sprache. Linds Werke sind geprägt von den eigenen Erlebnissen während des Krieges und dem Motiv der Identitätssuche. Seine fantastisch-absurden Texte fallen durch Verfremdungseffekte und ihren Symbolreichtum auf (»Eine Seele aus Holz«, 1962; »Landschaft in Beton«, 1963). Nach einer längeren Phase der Sprachzweifel und Literaturskepsis, einer Hinwendung zu Grafik und v. a. Aquarellmalerei nahm Lind 1982 mit dem von J. Swift und G. Orwell beeinflussten skurrilen Abenteuerroman »Travels to the Enu« (deutsch »Reisen zu den Enu«) seine literarische Arbeit wieder auf.Weitere Werke: Romane: The inventor (1987; deutsch Der Erfinder); Crossing. The discovery of two islands (1991).Autobiographie: Counting my steps (1969; deutsch Selbstporträt); Numbers (1972; deutsch Nahaufnahme).3) Jenny, eigentlich Johanna Lind, schwedische Sängerin (Sopran), * Stockholm 6. 10. 1820, ✝ Malvern Hills (bei Worcester) 2. 11. 1887; debütierte 1838 in Stockholm und ging 1841 nach Paris, wo sie bei M. García weiterstudierte. Seit 1844 trat sie an der Berliner Hofoper, seit 1847 in London und Stockholm auf; ab 1850 ausschließlich tätig als Konzertsängerin sowie Gesangspädagogin (1883-86 am Royal Conservatory of Music in London). Gilt als führende Koloratursängerin ihrer Zeit (»schwedische Nachtigall«) und glänzte v. a. in Opernpartien V. Bellinis und G. Donizettis.N.-O. Franzen: J. L. Die schwed. Nachtigall (a. d. Schwed., 1990).* * *
lịnd <Adj.> [mhd. linde, ahd. lindi = weich, zart, mild; urspr. = biegsam]: 1. a) (geh.) angenehm mild, nicht rau od. kalt: ein -er Sommerabend; die Luft ist l.; Klaus Heinrich beschritt eine steinerne, hell erleuchtete und l. durchwärmte Halle (Th. Mann, Hoheit 152); b) (selten) sanft, zart: Linder Septemberwind kämmte die Trauben (Jacob, Kaffee 59); Die abendliche Stille über den Gärten wurde durch einen -en Windstoß gestört (Brecht, Geschichten 137); es handelt sich hier nicht um eine heftigere oder -ere Gewalt des Inhalts der großen Aussage (Bloch, Wüste 143); Die Folge ist ein -er (gelinder) Größenwahn des Redakteurs auf allen Gebieten, wo es ungefährlich ist (Tucholsky, Werke II, 229). 2. <indekl.; attr. nachgestellt od. präd.> lindgrün: ein schöner Stoff, l., mit apartem Muster.
Universal-Lexikon. 2012.